Bericht des Mannschaftskampfes Oberliga Nord Staffel Nord vom 25.11.2001 Runde 3

Agon Neumünster I - SK Norderstedt I      1 : 7

Von Enno Eschholz

Mit den ersten Acht konnten wir nach Neumünster fahren, um uns für die schmerzliche Niederlage in der vorletzten Saison zu revanchieren. Dies gelang uns auch recht gut, denn im Gegensatz zum letzten Mannschaftskampf trat diesmal keine große Spannung auf, lediglich um die Höhe des Sieges wurde lange gekämpft.

An Brett 2 mußte Michael Kopylov gegen seinen Schwager Wiktor Polischtschuk antreten (Wiktor ist nicht der Bruder seiner Frau, sondern "andersherum" – wie wir später von Michael erfuhren - der Mann seiner Schwester, was nach einigen Erklärungen letztendlich auch Hanno verstand). Nach einer eher unspektakulären Eröffnung einigte man sich schließlich auf Remis, was sicherlich keiner Mannschaft schadete aber den Familienfrieden sicherte.

Wieder einmal der schnellste Punktesammler war Hanno Sislian an Brett 5, der in der spanischen Abtauchvariante den Vorteil der weißen Bauernstruktur ausnutzte und gewann, wenn auch ungewöhnlich und kurios. Ungewöhnlich, da unser Taktikhai einen einzügigen Gewinnzug übersah. Kurios, da die Mannschaftskameraden seines Kontrahenten ihn noch während der laufenden Partie darauf aufmerksam machten und Hanno trotzdem - kurze Zeit später bei fast der gleichen Stellungskonstellation - den Gewinnzug ausführten konnte aber nicht tat..

Neben Hanno habe ich (Enno Eschholz) noch 100%. Gegen Prof. Dr. Brinkmann kam ich an Brett 8 gegen 1.b4 zu einem guten Figurenspiel und gewann bald 2 Bauern, wonach mein Gegner in hoffnungsloser Stellung aufgab. Die nächsten beiden Punkte eroberten an Brett 3 Suren Petrosian und an Brett 4 David Bekker-Jensen. Suren hatte es mit Esben Lund, dem Landsmann von Simon und David zu tun. In einer höchst komplizierten und spannenden Partie fand Suren immer den richtigen Zug und ließ so dem starken Dänen keine Chance. David mußte sich einem Angriff von Wolfgang Grohde auf dem Königsflügel erwehren, erstickte aber die Gefahr durch konsequentes Gegenspiel in der Brettmitte im Keim und gewann souverän. Zu erwähnen sei noch, daß er diesmal weniger Zeit verbrauchte als sein Gegner!

Nun war der Mannschaftskampf bereits gewonnen und es waren noch drei Partien übrig, die jeweils für uns ein besseres Endspiel sahen. Simon Bekker-Jensen hatte gegen Ljubov Kopylova (der Ehefrau von Michael) an Brett 1 die ganze Zeit eine überlegene Stellung, erreichte aber aufgrund der hartnäckigen Verteidigung seiner Kontrahentin lediglich ein Damenendspiel mit einem Mehrbauern. In diesem Endspiel, welches nach Aussage von Simon Remis war, setzte er sich schließlich noch durch und erhöhte so unseren Punktestand um einen vollen Zähler.

Bereits in der Eröffnung gewann Thomas Kahlert eine Qualität gegen einen Bauern. Sein Gegner, Thomas Zornow, stellte seine Figuren aber so geschickt auf, daß der Gewinnweg nicht einfach zu finden war (Suren zeigte uns später bei der Analyse einen möglichen Weg). Thomas fand leider nicht die richtige Fortsetzung, gab seine Mehrqualität wieder her und musste sich in einem interessanten Turmendspiel mit Remis zufrieden geben.

Wie schon in unserem 1.Mannschaftskampf genoss Ralf Bohnsack an Brett 6 fast die komplett zur Verfügung stehende Zeit für das Schachspiel bei einem Mannschaftskampf. Nicht zum erstenmal musste er seine Klingen gegen den Neumünsteraner Frank Hagenstein kreuzen. Lange sah die Partie nach Remis aus, doch irgendwie gewann Ralf einen Bauern und das anschließende Turmendspiel.

Dieser überraschend hohe Sieg bringt uns Punkt- und Brettpunktgleich mit HSK II an die erste Stelle der Oberliga.

Seinen großen Auftritt hatte danach Michael. Die Mehrheit der Mannschaft wollte gewohnheitsgemäß griechisch essen und Michael führte uns als Einheimischer zu einem entsprechenden Lokal in der Nähe seiner Wohnung. Ob Michael es gewusst hat oder nicht, jedenfalls hatte dieses Lokal geschlossen und wir mussten zum benachbarten "Mexikaner" gehen. Das Essen war einfach Klasse und wir hatten einen tollen Jahresabschluss.

Dieses Jahr haben wir jeden Mannschaftskampf gewonnen! Falls uns dies auch nächstes Jahr gelingen sollte, ja, dann sind wir in der Bundesliga. Aber erst einmal nach Schwerin, die mit 5:1 Punkten überraschend stark gestartet sind.

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