Bericht des Mannschaftskampfes Norderstedt II gegen den LSV IV vom 3.2.2002 (Runde 5)

SK Norderstedt II - LSV IV 2,5: 5,5

Von Burkart Venzke

Es ist 16:58 Uhr. Daniel wickelte zum kurzen Überraschen seines Gegners ins sofortige Remis ab. Aber von Anfang an...

Stark ersatzgeschwächt, sogar nur mit 7 Leuten - wir mußten sogar aus Aufstellungsgründen ein weißes Brett freilassen, wobei wir die Wahl zwischen Brett 4 und 8 (und 6?) hatten; wir entschieden uns für Brett 4, trotz einer kleinen Strafgebühr -
... erwarteten wir den LSV IV, den Tabellen-Zweiten unserer Verbandsliga.
Nachdem alle Abstiegsträume endgültig verschwunden waren, konnten wir angesichts obiger Voraussetzungen und dem Bewußtsein, daß unsere Gegner alle bessere DWZ-Zahlen hatten, nur gewinnen.

Fast pünktlich um 10 Uhr ging's los.
Anke begann recht furios und gewann einen Turm und drei Bauern für zwei Leichtfiguren.
Volkmars Gegner durfte sich über einen Mehrbauern freuen, allerdings als Doppelbauern.
André nahm im Damengambit einen isolierte Bauern auf d5 in Kauf, um eine seiner Meinung nach bessere Stellung zu erhalten.
Herbert rochierte im Königsinder wie sein Gegner lang zu einer ausgeglichen Stellung.
Daniel hatte eine bequeme Stellung im modernen Benoni.
Sebastians Stellung erschien mir auch ganz solide.
Meine eigene Stellung gefiel mir auf ganz gut - anfangs...
So war die Welt nach einer Stunde noch in Ordnung.

Leider muß ich meine Partie gleich weiter kommentieren, weil ich anscheinend eine Fehleinschätzung eines verstärkten Bauernzentrums auf Kosten meines Königsflügels vorgenommen habe, wobei letzterer erfolgreich bedroht wurde und mich letztendlich zur Aufgabe zwang.

Auch Volkmars Stellung mit Weniger-Bauer wurde weiter unterdruckt gesetzt, so daß Volkmar auch verlor - und wir auf einmal mit 0:3 zurücklagen.

Nicht sehr viel später allerdings gewannen dann Herbert (durch einen einzügigen Fehler seines Gegners) und André (ich hatte nur einmal einen Mehrbauern erahnt gehabt, das Ende muß recht schnell gekommen sein).

Schon stand es 2:3 und Ankes Materialvorteil ließ an ein Zwischen-Ausgleich von 3:3 denken, wenn... ja, wenn da nicht die Zeitkontrolle bei 4 Stunden nahte und Anke ihre Bauern einstellte, so daß sie bestenfalls noch in ein gedrücktes Turm-Endspiel mit einem Bauern weniger hätte abwickeln können. Das wurde allerdings durch ihren Blättchenfall im 40. Zug irrelevant.

2:4, die Hoffnung auf auch nur einen Mannschaftspunkt schwand. Ok, Daniel hatte einen Bauern mehr, die Stellung ließe sich nach André vielleicht mit viel Ruhe gewinnen.

Sebastian hatte wohl nur einen kleinen Stellungsvorteil und konnte nur alles oder nichts spielen. Unter der Voraussetzung konnte er eine Mattdrohung aufstellen, die ihm eine Figur einbrachte. Leider standen seine drei Figuren etwas "unkoordiniert" (Herbert), so daß der Gegner schließlich selbst zu Drohungen bis hin zur Mattdrohung kam, zu deren Abwendung Sebastian zwei Figuren opferte und letztlich verlor.

Inzwischen hatte unsere 1. Mannschaft etwas überraschend doch noch das 4:4 geschafft und sich zum Griechen abgesetzt, während wir (Martin (der für die 1. den einzigen halben Punkt von den drei Leuten holte, die aus der 2. Mannschaft ausgeliehen wurden), Herbert, Anke und ich) uns auf ein langes Warten auf Daniel einstellten - zu recht, wie sich zeigen sollte.

Daniel versuchte seinen Bauern zu halten, der Gegner hatte aber freieres Spiel und konnte Druck machen, so daß Daniel eine Figur einstellte. So kämpfte er nun um das Remis, wegen des Mannschaftkampf-Standes von 2:5 primär für sich - warum auch nicht. Als sich die Reihen gelichtet hatten und die 6 Stunden schon vorbei waren, ging es noch um einen gegnerischen Randbauern, der, durch einen Springer unterstützt, gegen Daniels zwei opponierenden Bauern sich umzuwandeln hoffte. Daniel verteidigte sich aber souverän, so daß bei schwindender Zeit vor Ablauf der 7 Stunden der Gegner schließlich den Tausch des Bauern zulassen mußte; er hatte am Ende nur noch 30 Sekunden auf der Uhr, Daniel noch 5 Minuten. Man gab sich die Hände und konnte jetzt nach Hause fahren.

Martin meldete per Handy sofort das Ergebnis, wir räumten das restliche Material weg und die Tische wieder hin, und trollen uns zum Griechen rüber, wo wir die erste Mannschaft noch antrafen und noch abschließend festlegten, daß Martin beim LSV V anfragt, um das früher gelegte Spiel am 17.2. um 2 Wochen verschieben zu können. Es geht immerhin darum, daß die 1. Mannschaft am 24.2. ihren vermutlich entscheidenen Aufstiegskampf gegen den HSK II hat und wir ihnen durch unsere Begenung am 17.2. nicht schon mögliche Ersatzspieler entziehen wollen. Na, schauen wir mal, ob Lübeck uns noch so kurzfristig die Chance gibt...

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