Bericht zum Spiel Norderstedt III in Ratzeburg II

Pünktlich um 8:30 trafen wir uns zu Viert bei der Regentrude vorm Rathaus (Johannes Grahn als Fahrer und Karl-Heinz Lange, Stephan Prosch und ich (Burkart Venzke)) und erreichten früh (9:35 Uhr) das übliche Ratzeburger Spiellokal. (Es hätte ja sein können, dass uns Glatteis das Leben schwer macht.) Dabei überholten wir (bzw. schnitten den Weg ab) noch Peter Vogel und Volkmar Lücke. Jochen Schöttker und Jörn kamen unabhängig und ziemlich pünktlich um 10 Uhr.

Es stelle sich bald heraus, dass Volkmars Spielpartner, ein alter Bekannter vom ihm, dessen Telefonnummer Volkmar sogar auswendig wusste, kurzfristig erkrankt war und Volkmar deshalb einen ganzen Punkt einstreichen konnte.

Der Kampf ging dann mit uns als Favouriten los. Positionell bzw. eröffnungsmäßig gefiel mir unsere Stellungen anfangs auch ganz gut, wenn man mal von Peters fehlender Rochade nach 1. e4 e5 2. d4 d6 3. dxe5 dxe5 4. Dxd8 Kxd8 absieht.

Eineinhalb Stunden nach Spielbeginn stellte sich dann allerdings heraus, dass Karl-Heinz mit seiner geschlossenen Stellung nicht klar kam und sein Gegner durch zeitweises Qualitätsopfer selbst eine Qualle gewann, die sich als gewinnentscheidend herausstelle, Karl-Heinz also leider verlor.

Auch Peter musste sich dem Druck seines Gegners erwehren, was ihm am Ende nicht mehr gelang und er zweizügig eine Figur und damit die Partie einstellte.

Auf einmal stand es 1:2 und wir waren heilfroh, dass Jochen mit seinen Sieg ausgleichen konnte: Er stand mit Schwarz schon recht schnell druckvoll gegen den weißen Königsflügel und war gerade wohl dabei, diesen in Bauernvorteil umzumünzen, als sein Gegner freiwillig die letzten Figuren abtauschte und dabei mindestens zwei Bauern einstellte und aufgab.

In der folgenden Zeit waren wir alles andere als sicher, ob wir gewinnen würde. Stephan hatte lange Zeit eine angenehme, aber doch wohl remisige Stellung. Allerdings machte sein Gegner es ihm später leicht, seine Türme aktiv z.B. auf der 7. Reihe zu postieren, und Stephan gelang es den gegnerischen Läufer zu fesseln, später einzukassieren und dadurch zu gewinnen.

Ich (Burkart) hatte einen Plan, der relativ bald gewinnen sollte, aber einen Verteidigungszug übersehen, so dass ich auf einmal eine etwas schlechte Bauernstellung hatte. Ich erkundigte mich schon, ob ich remis spielen dürfte, was erst abgelehnt, wenig später aber von Volkmar doch genehmigt wurde. Da es mein Gegner aber anscheinend selbst nur auf Remis abgesehen hatte (im 17. Zug bot er es schon an), spielte er m.E. etwas zu vorsichtig, und ich konnte ihm noch ein paar Schwierigkeiten bereiten - seinen relativ freistehenden König auf c1 bzw. d1 im Visier. Schließlich habe ich ihm eine offensichtliche Springergabel auf meine Dame und Turm angeboten, die er annahm - und dadurch und aufgrund seines Königsstellung übersah, dass er seine Dame gegen meinen Turm hergeben musste und wenig später aufgab.

Nun stand es 4:2 und uns fiel ein Stein von Herzen, da Jörn besser stand (wenn auch in leichter Zeitnot) und somit Johannes leicht unter Druck stehende Stellung nicht mehr so entscheidend war. Nachdem klar wurde, dass Jörn wohl wirklich gewinnen würde, schaffte Johannes doch das Remis. Anfangs hatte er auf den langrochieren schwarzen König einen gutaussehenden Angriff gestartet, sich aber damit nicht durchsetzen können. Langsam machte sein Gegner Druck auf seinen Königsflügel und verjagte den König in die Mitte. Johannes konnte aber mit seinen sämtlichen Figuren den Flügel verteidigen, und der Gegner war mit dem Unentschieden zufrieden. überhaupt schien mir das ein harmonisches Spiel, wenn man bedenkt, dass sich die beiden Kontrahenten schon in der Partie unterhielten, so dass wir Zuschauer schon dachten, dass die beiden schon früher ferig waren.

Wie angedeutet konnte Jörn seine Partie auch gewinnen. Er hat gut gegen den Sizilianer typischem Angriff auf Königs- gegen Damenflügel Paroli geboten und am Ende sogar eine Figur stehen lassen können, um seinen freien h-Bauern zur Dame umzuwandeln bzw. vorher schon mit dessen Hilfe Mattdrohungen aufstellen können. Kurz nachdem dann die neue Dame auf dem Brett stand, gab der Gegner auf.

Somit haben wir nach großem Optimismus vor dem Kampf, Zittern nach dem 2:2-Zwischenstand doch noch beruhigend mit 5,5:2,5 gewonnen. Wir fuhren nach Norderstedt zum Rathaus zurück und konnten dort hocherfreut das erfolgreiche Ende der Spitzenpaarung der ersten gegen Meerbauer (6,5:1,5) mitbekommen, während auch die zweite hoch gewonnen hatte (7:1). Dass die 4. und 5. jeweils in Mölln verloren (die 4. mit nur 5 Leuten), konnte den Kluberfolg dann nicht mehr trüben, und wir feierten das beim Griechen mit 16 Leuten (darunter zwei Meerbauern, z.B. Hartmut Porth).

Ach ja, für unsere 3. Mannschaft geht es in 14 Tagen um alles: Wir spielen gegen den direkten Konkurrenten Mölln um den Aufstieg.

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