2. Mannschaft beim Kieler SG am 7.1.2007 (4:4)

Diesmal sollte es ein sehr spannender Mannschaftskampf werden, bei dem beiden Mannschaften gute Chancen auf den Sieg hatten. Aber der Reihe nach...

Vor wenigen Tagen hatten wir noch die Ausfälle unseres Mannschaftsführer Stefan und von Jochen hinnehmen müssen, aber da noch Marina und auch unsere Ersatzleute Detlef (zum 3. Mal, ist jetzt festgespielt!) und Tilman (zum 2. Mal) zusagten, gingen wir mit einer soliden Mannschaft an den Start. So trafen wir uns pünklich um 9 Uhr am Rathaus, nur Ralf war noch nicht gleich da. Herbert, André und ich wurden so schon mal los zum Spiellokal in einem Ruderverein, hübsch direkt an der Kieler Förde gelegen. Locker vor 10 Uhr kamen wir an, Martins Wagen kurz danach auch, so dass es erstmal mit 8 gegen 7 Spieler gegen 10:10 Uhr losgehen konnte. (Detlefs Gegner kam 40 Minuten zu spät; ob das wohl Psychologie war...?)

Wie so oft lief es solide locker an, keine Partie sah anfangs schlecht aus, eher gefiel uns z.B. Martins aktive Stellung und andere mehr, so allen voran auch Marinas (Brett 3). Sie hatte ihrem Gegner erst einen schwachen Isolani verschafft, später den Bauern gewonnen und souverän das (am Ende Turm-)Endspiel nach Hause geschoben - 1:0 für uns nach rund drei Stunden. Im Nachhinein war das allerdings die einzige Partie, die klar gewonnen wurde!

Tilman (Brett 8) hatte sich vernünftig entwickelt, kam nach eigener Aussage aber erst in Nachteil, um später im Vorteil zu sein (um zwei Bauern). Der Gegner hatte mit Zeitnot zu kämpfen gehabt. Am Ende konnte dieser Tilman allerdings überlisten und mittels eines Damenopfers in ein Dauerschach abwickeln - remis.

Auch noch gut vor der 1. Zeitkontrolle spielte Ralf (Brett 1) unentschieden. Er hatte sich eine positionell bessere Stellung erspielt, sei es einen guten Springer auf d5 oder eine bessere Turmlinie, aber irgendwie reichte das anscheinend nicht zum Gewinn.

Detlef (Brett 7) hatte eine der unübersichtlichen Partien des heutigen Tages. Anfangs hat er den natürlichen Raumvorteil gegen Caro Kann (3.e5), aber das schien seinen Gegner nicht sehr zu beeindrucken. Auch Detlefs späteren Freibauern konnte ihn leider nicht aus der Ruhe bringen; im Gegenteil fand Detlef nicht mehr die besten Züge, was in etwas schlechterer Stellung mit Minusbauern schließlich nach knapp 4 Stunden in einem zweizügigen Matt endete :(.

Die "erste Halbzeit" war vorbei zum Zwischenstand von 2:2 nach 4 Stunden Spielzeit. Leider hatte sich Martins (Brett 2) gute aggressive Stellung in eine mit Minusbauern verwandelt, wobei letzterer ein böser freier war, der relativ zielstebig nach h8 strebte und letztlich im Damenendspiel nicht aufzuhalten war. Erstmals lagen wir zurück (2:3)...

... was mich (Burkart, Brett 6) pessimistisch werden ließ, zumal ich schon lange in einer gedrückten Stellung zu kämpfen hatte. Mein Remis-Versuchsballon im 45. Zug lehnte mein Gegner auch ab, er versuche es ein bisschen weiter - wie man so sagt!? Aber nach meinem 49. Zug fragte er selbst, wie es jetzt mit dem Remis aussähe und ich stimmte gerne zu. (Meine Zeit war schlechter als seine, auch die Stellung etwas, aber letztlich war wirklich kein direkter Sieg für ihn zu sehen.)

Die letzten beiden Partien sahen inzwischen beide gut für uns aus, aber wieviel Punkte daraus wohl werden sollten... So konnte schließlich Herbert (Brett 4) nach wie üblich guter Anfangsverteidigung seinen Gegner zu einem zu gewagten Spiel verleiten (er meinte, er müsse im Sinne der Mannschaft etwas riskieren) und überließ Herbert die wichtige a-Linie, die sein Turm dankend in Anspruch nahm und in Verbindung mit einem Freibauern schließlich zum Sieg führte. Stand: 3,5:3,5

André (Brett 5)... Was soll man anderes sagen als "h2"!? André hatte relativ frühzeitig einen Doppelbauern im Sizilianer mit e5 mehr, eine nicht einfache Stellung. Er konnte den Vorteil aber durch weiteren Bauerngewinn ausbauen, wenn auch auf Kosten verschiedenfarbiger Läufer. Schließlich hatte André gar drei Bauern mehr (a-Freibauer und zwei auf dem anderen Flügel, davon weiter ein Doppelbauer), so dass er meinte, den letzten Turm einfach tauschen und das Spiel wie von selbst nach Hause bringen zu können. Wäre da nicht der gerade angegriffene Bauer auf h2... Einfach h3 spielen (und einen anderen, unwichtigeren Bauern hergegeben) und der Punkt wäre wirklich sicher gewesen. Aber so konnte André zwar noch einen gegnerischen Bauern, aber nicht mehr die Partie gewinnen, also nur remis, da der blöde schwarze Läufer die weißen Bauern erfolgreich blockieren konnte. Ok, belassen wir es dabei, André ist sich selbst sein größter Kritiker...

... wie wir hinterher mit gesamten Mannschaft bei unserem Griechen feststellten. Wenn wir nicht mehr über das h2-Thema sprechen sollten, war es der gewisse André selbst, der es aufgegriffen hatte und u.a. hofft, dass das nicht ein entscheidener Mannschaftspunkt am Ende sein wird.
Apropos: Am 4.2. geht es gegen den Bad Schwartau zu Hause weiter, quasi ein 4 Punkte-Spiel gegen einen potentiellen Mitabsteiger!

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