2. Mannschaft bei Bad Schwartau am 6.4.2008 (6:2)
Es soll ja Mannschaften geben, die können nicht gewinnen. Andere versuchen sich
lange am Aufstieg, ohne ihn zu schaffen. Und wir? Wir schaffen es nicht zu verlieren, so
dass weiterhin ein Qualifikationskampf "droht". Allerdings, um es vorweg zu nehmen,
hat sich unsere Diskussion, wie wohl 3 Mannschaften untereinander "stechen",
erübrigt, da Travemünde gegen Bad Oldesloe verloren hat. Aber Barsbüttel
führt weiter knapp vor uns - um einen Brettpunkt.
Nun aber zu unserem heutigen Mannschaftskampf. Die einzige kleine Missstimmung des Tages gab es
gleich beim Treffen am Morgen (9 Uhr bis Bad Schwartau war knapp bemessen, und ich kam
diesmal auch noch 5 Minuten zu spät, so dass Martin seinen Wagen bis an die 200 km/h
heranbrachte, um nur knapp nach 10 Uhr am Spielort zu sein). Ansonsten war aber fast alles
Sonnenschein...
Kurz nach 10 Uhr ging der Kampf los - und dabei war sogar noch einer unser Gegenspieler
zu spät, also kein Grund für uns zu Sorgen wegen der kleinen Verspätung.
Nach meiner Ansicht entwickelten sich die ersten 1,5 Stunden relativ ausgeglichen, wobei
sich zuerst bei Marina (Brett 2) ein Vorteil in Form eines Bauerngewinns zeigte
(und das gegen den stärksten Gegner, den einzigen 2000-Spieler namens Schwarz (2067 DWZ)).
Marina führte das Spiel souverän durchs Mittelspiel ins Doppelturmendspiel,
welches sie nach 2,5 Stunden schön gewann
(wobei ihr Gegner das Endspiel sicher nicht ideal behandelt hat).
Ich (Burkart, Brett 6) begab mich eröffnungsmäßig mit Schwarz wieder auf
Remiskurs (zur Erinnerung: Letztes Mal leider erfolglos).
Mein Gegner (Senior-Routinier Berner) stellte mir zwar ein paar taktische Fallen, die
aber alle lösbar waren, so dass er sich bzw. wir uns schließlich friedlich
nach 3 Stunden in Zugwiederholung einließ(en).
Inzwischen hatte Martin (Brett 1) bei einer Partie mit unterschiedlichen Rochaden,
aber ohne Damen den Fehler seines Gegners wohlwollend angenommen, der ihm eine Qualität
und später gar einen ganzen Mehrturm brachte. Wir rätselten noch, wie lange der
"schwarze Ritter" wohl noch durchhalten würde, aber nach gut 3 Stunden
verbuchte Martin für uns den zweiten ganzen Punkt.
Kurze Zeit später gab Stefan (Brett 5) auf. Er hatte übersehen, dass sein
Gegner seine beiden Türme auf f3 und d1 mittels Lg4 aufspießen konnte. Zwar
war noch ein Läufer auf f6 bedroht; dieser entzog sich aber mit Damendrohung, so dass
Stefans Qualle weg war. Nach rund 3:10 Stunden beendete er die Partie.
Die ebige 0 konnte uns aber nicht schockieren, weil wir schon seit einiger Zeit auf keinem
einzigen Brett wirklich schlechter standen, vielmehr warteten wir auf die nächste,
absehbare Siegesmeldung. Diese kam nach genau 3:36 Stunden - das Plättchen von
Thomas' (Brett 3) Gegner fiel weit vorm 40. Zug. Kein Wunder: Beim Spiel auf
die unterschiedliche Rochadestellungen schien Thomas' Gegner recht konzeptlos zu spielen,
war viel zu langsam, um gefährlich werden zu können. Stattdessen verlor er eine
Figur gegen einen Bauern und opferte in der Verzweiflung kurz vor Ende noch eine zweite, bevor
Thomas seinen Sieg endgültig verbuchen konnte.
Nur fünf Minuten später wurde unser Mannschaftssieg schon offiziell.
Tilman (Brett 7) hatte in der Eröffnung etwas unglücklich agiert. Ich sah
ihn und mich eine zeitlang parallel langsam in Zeitnot geraten (aber nur eine zeitlang halt).
Sein Gegner verschaffte ihm immerhin auf f2 und f3 einen isolierten Doppelbauern. Aber Tilman
stellte seinen König nach h1, einen Turm auf g1 und machte aus der Not eine Tugend.
Als sein Gegner schließlich auch noch die Damen auf e4 tauschte und so den Doppelbauern
auflöste, konnte Tilman das Remisangebot u.a. dank seines Läuferspaars ablehnen.
Auf die Siegstraße kam er endgültig, als sein Gegner auf f8 seinen Turm einsperrte,
den Tilmans Lh6 als Qualle gewinnen konnte. Der Rest wurde sehr schnell gespielt; das Endspiel
für Tilman leicht zu gewinnen.
Auch noch vor Vollendung der vier Stunden punktete Anke (Brett 8). Sie hatte sich
in der Eröffnung erst positionellen Vorteil verschafft (ihr Gegner hoffte vergeblich
auf das Halten eines von Anke zeitweilig geopferten Bauern), später einen Bauern gewonnen.
Anke ließ sich auch nicht durch drei oder vier Remisangebote irritieren, die
spätestens kurz vor Ende im Bauernendspiel (nach Läufer gegen Springer-Endspiel)
keine spielerische Berechtigung hatten.
Am unwohlsten fühlte sich diesmal Herbert (Brett 3) in seiner Haut. Sein Gegner
konnte sich mit zwei Leichtfiguren in Herberts Zentrallinien einnisten, während
Herberts Läuferpaar etwas unglücklich am Damenflügel verharrte. Immerhin
tauschte sich ein Leichtfigurenpaar ab, allerdings griff der Gegner später irgendwie
Herberts
König an. Aber ohne Erfolg: Herbert hatte am Ende eine Qualle gegen Bauern, sah aber
keine Gewinnmöglichkeit und stimmte dem Unentschieden zu.
So waren wir wieder einmal recht füh und erfolgreich fertig (nach 4 Stunden).
Die frühe Stunde nutzen wir zuerst damit, Marina nach Hamburg nach Hause zu bringen.
Da wir zufällig dabei in der Nähe des HSKs vorbeikamen, schauten wir bei unserer
1. Mannschaft vorbei. Es stand sehr erfreulich 3,5:1,5 für uns (Christian und
Ralf hatten gewonnen (Ralf war gerade dabei, die Züge des Schiedsrichters abzuschreiben,
die offensichtlich in Zeitnot geschehen waren), Michael, Suren und Aljoscha hatten remisiert).
Auch Olivers Partie sah vorteilhaft aus (Freibauer im Springerendspiel), Marthas war sehr
zweischneidig (sie hatten ihren Gegner zwar einen Zug vorm Matt, aber leider war dieser
dran und konnte ihre wichtige Dame tauschen), während Viktor zwei Bauern weniger, aber
bei verschiedenfarbigen Läufern ein gewisses Spiel dafür hatte.
Na, wie inzwischen
nachzulesen ist, hat unsere erste die restlichen Partien remisiert und damit 5:3 gewonnen.
Durch den 6. Platz und die sechs Mannschaftspunkte bzw. zwei Punkte Vorsprung vor dem 7. und 8.
ist sie damit vorm Abstieg schon relativ sicher (aber noch nicht ganz).
Schließlich sind wir noch zu Sechst zu unserem Norderstedter Stammgriechen gefahren
und haben spaßeshalber erneut auf den Nichtabtsieg angestoßen.
Tja, und wie schon erwähnt, kann es nun zum Stichkampf zwischen Barsbüttel
und uns kommen, nachdem Travemünde gegen Bad Oldesloe verloren hat. Wehe, wenn
Barsbüttel in der letzten Runde noch verliert oder zumindest einen Brettpunkt weniger
als wir holt... ;)
Apropos "Ansonsten war aber fast alles Sonnenschein...": Wir kamen auf dem
Rückweg nach Hamburg an einem Unfall vorbei, der durch Glatteis oder Schnellmatsch
entstanden war, so dass sie die Autos stauten. Zum Glück hatten wir nach diesem
Schneeloch aber nur noch etwas Regen und später auch wieder Sonnenschein.
Zur Startseite