2. Mannschaft zum 2. Stichkampf gegen Barsbüttel am 1.6.2008 (5:3)
=> Aufstieg in die Landesliga!

(Bericht zum 1. Stichkampf)

Unter der Voraussetzung "Wenn wir aufsteigen wollen, müssen wir heute gewinnen - aber wollen wir wirklich aufsteigen...?" gingen wir heute in den nun wirklich letzten Mannschaftsspieltag dieser Saison. Mit nominell schwächerer Mannschaft als vor 14 Tagen (Martin und Timo fehlten (wobei unsere Gegner allerdings unkten, wir hätten die Verlierer vom 1. Stichkampf zu Hause gelassen), auch Anke konnte nicht, dafür war oben Marina dabei) gegen eine etwas stärkere Barsbüttler Mannschaft hatten wir nichts zu verlieren und spielten frei drauf los.

Ich (Burkart, Brett 5) hatte mal wieder Schwarz und so die Qual der Wahl: Ein möglichst sicheres und stressfreies Remis im Franzosen oder doch mal was Anderes und kämpfend? Och ;) ... es kam doch wieder zum Franzosen, gar zur Abtauschvariante, die ich recht problemlos nach weniger als 3 Stunden in den Remishafen führte. Ja, Tilman, mittels langer Rochade hätte ich die Stellung sicher verschärfen können, aber wollte ich das? :)

Genau genommen war sogar zuerst Rüdigers Partie (Brett 8) zu Ende. Sein Gegner freute sich über den einzügigen Damengewinn -> 0:1. (So war mein Gegner nach rund 15 Minuten Uhr-laufen-lassens überzeugt, durch ihren Vorsprung Remis machen zu dürfen - große Spielfreude strahlte er auch nicht mehr aus).

Ähnlich zeitgleich gingen die nächsten beiden Partie zu Ende.
Gerhard (Brett 7) hatte sich gerade zum 40. Zug eine gute, wenn auch nicht ganz einfache Stellung herausgespielt und musste nur noch mal kurz ein Schach bieten... aber leider hatte er die Uhr vergessen, so dass sein Gegner glücklich "Zeit" rief und so den Punkt einheimste.

Dafür durfte jetzt Thomas (Brett 3) die Gratulation seines Gegners entgegennehmen (dieser hatte wohl gerade von ihrem Sieg an Brett 7 gehört). Thomas stand nach vielleicht 10 Zügen mit Schwarz schon besser, rochierte im Damenbauernspiel frech lang und konnte mangels gegnerischer Rochade und Dank offener e-Linie schachbietend eine Figur gewinnen. Sein Gegner spielte zwar noch länger weiter, aber halt ohne Erfolg.

Zu der Zeit lagen wir zwar weiter ein Punkt zurück, aber irgendwie sahen die Bretter (fast?) alle gut für uns aus.

Den nächsten Punkt machte dann Herbert (Brett 2). Er hatte in der Eröffnung zwar etwas um Ausgleich zu kämpfen, aber sein Gegner wollte zu viel auf Herberts Grundlinie, so dass Herbert Gegenangriff ihm erst eine Figur und schließlich eine klare Mattdrohung einbrachte.

Marina (Brett 1) hat wieder mit Schwarz gesiegt. Nach guter Position in ihrer Lieblingsverteidigung soll sie zwischenzeitlich schlecht gestanden haben, aber als ich ihre Stellung wieder sah, hatte sie Turm und das Läuferpaar gegen zwei Türme und (bis zu) zwei Bauern. Zu einen spielte sie sehr schnell, sie hatte am Ende über 1,5 Stunden mehr Zeit auf der Uhr als ihr Gegner. Zum anderen trieb sie den gegnerischen König vom Königsflügel bis ganz zur a-Linie ins Abseits, so dass sich ihre Figuren die Mehrbauern am Königsflügel einverleiben konnten. Auch musste Weiß immer auf seinen eingezwängten König aufpassen, so dass es Marina letztlich durch zwei Schachs gelang, einen Turm und damit den ganzen Punkt zu erobern.

Zu der Zeit überlegte Stefan (Brett 4), wie er seinen Mehrfreibauern zum Sieg verwerten sollte. Da sein König aber auch recht offen stand (von der negativen Zeitbilanz mal ganz abgesehen), ließ er sich auf das Remis ein - sicher auch, weil der halbe Punkt unserer Mannschaft sehr half...
... um nicht zu sagen: Die 4:3-Führung bedeutete sogar schon den Aufstieg! Was nicht jeder gleich realisierte: Wir hatten durch die Siege an den oberen drei Brettern sogar die Berliner Wertung auf unserer Seite!

So konnte Tilman (Brett 6) in aller Ruhe sein Endspiel mit Mehrbauern nach Hause schieben. Die Gegner wären zwar gerne schon eine halbe Stunde früher gen Heimat gefahren, aber erst, nachdem Tilman seinen König erfolgreich ins gegnerische Lager gebracht hatte, war das 5:3 perfekt.

So einen ungewöhnlichen (2 Stichkämpfe) und überraschenden Aufstieg (4:4 in der regulären 9. Runde; schlechtere Berliner Wertung nach 1. Stichkampf mit besserer Mannschaft u.a.) hat unsere 2. Mannschaft wohl noch nie erlebt! Um so entspannter gingen wir hinterher noch zum Feiern zum Griechen, wenigstens dort nach den Stunden im Rathaus das warme Wetter genießend.

Warten wir nun gespannt auf die kommende Saison, z.B. mit welcher Mannschaft wir antreten können. Unsere 1. Mannschaft hat einen neuen Spieler und wird wohl auch so weniger Ersatzleute von uns brauchen. Dafür macht unserer stärkster Punkter Thomas (8 aus 10!) ein Jahr Schachpause und steht uns 2008/2009 nicht zur Verfügung. Erfreulich ist aber, dass Stefan weiterhin Zeit für die Mannschaftsführung hat.
Also: Schauen wir mal!

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