...denn genauer gesagt hat unsere 1. Mannschaft heute gar nicht gespielt. SIe erfuhr kurzfristig, dass es beim Gegner Diagones einen Rohrbruch mit Wassereinbruch gab, so dass der Kampf verschoben werden musste. Samstag in knapp 2 Wochen steht als ein neuer Spieltag zur Diskussion, wodurch unsere 1. Mannschaft dann allerdings ein Wochenende mit zwei Spieltagen hätte.
Unsere 3. Mannschaft hat mit 3,5:0,5 sehr souverän gegen die sehr jugendliche Mannschaft von Bad Schwartau 5 gewonnen. Joachim war schon nach einer halben Stunde mit Damengewinn im 17. Zug fertig; nur Christian musste letztlich seiner Gegnerin einen halben Punkt überlassen.
Sehr spannend war dagegen das Match der 2. Mannschaft bei Eckernförde. Mit immerhin 142 Wertungspunkte im Durchschnitt weniger hatten wir uns das Ziel 4:4 gesetzt, um mit einem Mannschaftspunkt noch eine Chance gegen den Abstieg zu haben.
Mit Ankes Sieg (Brett 5) nach 2 Stunden Spielzeit begann es schon mal gut. Sie hatte den Caro Kann ihres Gegners mit g6 mutig mit h4 und h5 angegriffen und opferte bald einen Springer, hatte dafür aber drei Bauern und vor allem weiteren Angriff. Der Gegner musste sich um seinen unrochierten König sorgen (ok, Anke hatte auch nicht rochiert, aber das machte nichts) und er gab eine Figur gegen zwei Bauern zurück. Anke hatte aber vor allem weiter Angriff, der sich schließlich klar durchsetze, als ihr Turm als letzte passive weiße Figur sich auch noch aktiv ins Spiel einschaltete.
Der zweite Punkt, genauer Björns Sieg (Brett 7) gegen den alten Schachdegen Lomer eine halbe Stunde später kam da doch überraschender. Björn hatte zwar mutig mit Weiß angegriffen, aber dabei mal einen Bauern, mal eine Qualle weniger gehabt. Als er zumindest die Qualle wieder hatte, muss sein vorgestoßener f6-Bauern sich bezahlt gemacht haben: Er samt den beiden übrigen Figuren Turm und Springer haben nach meiner Information das Matt forciert.
Dass es so nicht weitergehen würde, war leider absehbar. So kam Karl-Heinz (Brett 8) im Damengambit nicht zu einer gleichwertigen Stellung, weil er seinen Lc8 nie richtig entwickeln konnte. Sein Gegenstoß f5 hat dann seine eigene Stellung eher geschwächt (auf e5 erfreute sich ein weißer Springer seines Lebens) und schließlich brach sie zusammen.
Kurz danach hat auch Herbert (Brett 4) verloren und konnte seine Erfolgsserie nicht fortsetzen (bisher zwei Siege und vier Remis). Als relativ neuer 1....e5-Spieler sah er sich erstmals der Schottischen Hauptvariante ausgesetzt. Er schien sie zwar lange vernünftig mitzuspielen, aber irgendwie kam Weiß in Vorteil und gewann schließlich.
Mit Enricos Niederlage (Brett 2) lagen wir nun 2:3 zurück. Die Eröffnung schien Enrico wie geplant mit seinem schnellen Drachen zu spielen. Einen zeitweisen Mehrbauern traute er nicht zu verteidigen, so dass es zum Endspiel kam, in dem der Gegner am Damenflügel die Bauernmajorität hatte. Leider setzte sie sich letztlich durch.
Erfreulich war dann der Ausgleich zum 3.3, also der Sieg von Hubert (Brett 4). Hubert hatte am Damenflügel Raumvorteil, dafür versuchte der Gegner sein Glück mit Angriff auf dem Königsflügel. Dieser verpuffte aber und schließlich hatte Hubert einen Freibauern auf a6. Aufgegeben hat sein Gegner dann, als sein Springer von Huberts Turm gejagt auf einmal kein vernünftiges Feld mehr hatte und verloren gegangen wäre.
Zu dem Zeitpunkt hoffte Enrico auf ein 4:4, wobei er auf einen Punkt von mir hoffte...
... der aber nicht so einfach zu erzielen war. Ich (Burkart, Brett 6) hatte zwar frech im 3. Zug einen Bauern gemoppst, aber mein Gegner dafür einiges Gegenspiel erhalten. Sicherlich fand er nicht immer die beste Fortsetzung, jedenfalls konnte ich meine Stellung konsolidieren und schließlich einen Doppelfreimehrbauern auf der a-Linie meinen Vorteil nennen. Ok, der eine Bauer war im Doppellturmendspiel nicht zu halten und sowieso nicht sehr nützlich, so dass ich mein Glück im klassischen Turm-Endspiel mit nur einem Mehr-a-Bauern versuchte. Mir gefiel meine Stellung auch ganz gut (der gegnerische König war etwas abgeschnitten), hatte schließlich noch zwei Freibauern gegen einen Freibauern, wobei es absehbar zu einem Bauerntausch kommen sollte. Ob ich dieses Turmendspiel gewonnen hätte, steht wirklich in den Sternen, meine Bedenkzeit hatte ich auch schon arg strapaziert. Allerdings patzte ich wohl aufgrund von Müdigkeit, so dass ich gleich beide restlichen Bauern gegen seinen verlor und das Remis nun mehr als eindeutig wurde.
Ungefähr gleichzeitig endete auch Daniels Partie (Brett 1). Lange fand ich seine Stellung ziemlich ausgeglichen, bis der Gegner eine Qualle gewann. Aber zum Glück konnte Daniel nach gutem Festungsspiel sie irgendwann zurückgewinnen, so dass der gegnerische Mehrbauer bei ungleichfarbigen Läufern keine relevante Rolle mehr spielte -> Remis.
So ist Enricos Hoffnung auf das 4:4 wahr geworden, wenn auch am Ende etwas anders als vorher gedacht.
Leider machen es uns unsere Konkurrenten um den Abstieg nicht leicht. Wir haben zwar nun 5 Punkte und Eckenförde 3, aber Wrist hat überraschend Bad Schwartau hoch mit 5,5:2,5 besiegt und hat nun wie Elmshorn 4 Punkte, wobei die beiden noch gegeneinander spielen. Wir haben dagegen mit Bargteheide und LSV 3 noch zwei schwere Gegner, und Bargteheide kann dann TuRas heutiger Niederlage gegen LSV 3 sogar noch auf den Spitzenplatz und damit den Aufstieg hoffen. Tja, im schlechsten Fall können wir mit 5 Punkten gar noch letzter werden, zumindest jedenfalls noch absteigen. Also schauen wir mal!