Finales Update 11 Partie:
Magnus gewann noch einmal mit Schwarz und hat den Wettkampf nun mit 4 zu 0 Siegen abgeschlossen (bei 7 Remis).
Interessanterweise durfte er gegen seine italienische Eröffnung spielen.
Im Endspiel entschied sein aktiverer Turm und sein schneller Freibauer, der sich zur Dame mausern konnte und den gegnerischen Turm und Freibauern recht schnell besiegte.
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Update 10. Partie (weiteres russisches Remis)
Wieder hat Repo russisch gespielt, diesmal ist Magnus mit Sd3 statt Sf3 nach d6 angewichen.
Allzu viel war in der Partie nicht los, die Stellung am Ende mal wieder fast symmetrisch langweilig.
Nun hat Magnus am Freitag in der 11. Partie seinen ersten "Matchball"; mal schauen, ob die beiden noch einmal kämpfen oder der Wettkampf mit zwei Remis endet.
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Update 9. Partie (Dritter Magnus-Sieg):
Repo hat heute mit Weiß mutig mit 1.c4 eine andere Eröffnung gewählt, aber Magnus konnte letztlich Repos Läufer auf b7 mit c6 einsperren und gewinnen, Repos Freibauer auf a4 war da kein großer Trost.
Jetzt würde es schon eines riesigen Wunders bedürfen, wenn Magnus sich den Gesamtsieg noch entgehen ließe bei noch fünf ausstehenden Partien.
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Update 8. Partie (Zweiter Magnus-Sieg):
Nach einem unspekatulären Remis in der siebten Partie gestern hätte es heute auch darauf hinauslaufen können. Allerdings sah sich Nepo als Schwarzer in fast symmetrischer Stellung nach weißem 0-0 anscheinend genötigt anzugreifen, zog h5 gegen die weiße Rochade, was auf ersten Blick vielleicht ganz nett aussah. Es stellte sich aber schnell heraus, dass der Zug vielmehr vor allem eine Schwächung war. Magnus tauschte den besseren schwarzen Läufer und kam immer mehr in Vorteil, gewann einen Bauern und letztlich das Damenendspiel klar, sodass sich die Kiebitze schon fragten, wann Nepo endlich aufgeben wollte (oder durfte); es war im 46. Zug.
Sollte das gesamte Match zwischen den beiden damit so gut wie schon entschieden sein? Ansonsten würde es schon eines ziemlichen Wunders bedürfen...
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Update 6. Partie (Weltrekord-Sieg in 136 Zügen!):
Nachdem die 3. bis 5. Partie auch remis ausgingen und eher enttäuschten, gab es heute eine besondere, historische Partie. Es war nicht nur die erste Gewinnpartie (wieder ein Katalaner mit neuer Eröffnungsidee eines möglichen Bauernopfers) im aktuellen Schachmatch, sondern sie dauerte auch 136 Zügen bzw. 7 3/4 Stunden - und hätte Nepo nicht fehlerhaft gespielt, hätte sie noch einige Zeit weitergehen können. Aber auch so hat sie als längste Weltmeisterschaftspartie überhaupt einen Rekord aufgestellt!
Jedenfalls hat Magnus schön gezeigt, wie seine beiden Türme stärker als die gegnerische Dame waren oder zumindest wurden (Nepo hatte auch seine Chancen) bzw. später Turm und Springer und Freibauern. Dass Nepo die beiden Türme hergegeben hatte, hatte mich auch ein wenig gewundert, aber die Stellung war sicher lange im Remisbereich mit beidersetigen Chancen, vor allem, weil Nepo immerhin einige Zeit einen Randfreibauern hatte. Entscheidend am Ende mag Magnus' Durchhaltevermögen und sein Siegeswille gewesen sein.
Z.B. bei ChessBase ist die Partie aktuell noch nachspielbar.
Und schön von Niclas Huschenbeth kommentiert findet ihr sie hier auf youtube.
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Update 2. Partie:
Diese ging wieder unentschieden aus, war ein sehr interessanter Katalaner, in dem Magnus eine Qualle für einen Kasparov-Springer (so wurde er von Kommentatoren auf youtube genannt; er stand schön auf d6 mit sicherer Deckung des Bauern e5) geopfert hatte. Nepo war in der Eröffnung wohl absichtlich mit 11...Dd7 nach 10...f6 von der Haupttheorie abgewichen und stand laut Kommentaren etwas ungünstig, vor allem nach 14...Lb7. Aber Magnus konnte nicht wirklich gut angreifen, zumal die schwarzen Springer nach 16...Sac5 schön auf d3 und c5 standen, was 17.Sd6 zu einem Spiel der Springer vor allem machte. Ok, Nepo hat sich dann die angebotete Qualle geholt, aber wie ein Kommentar etwas scherzhaft meinte, Türme zählen sowieso nichts, und Magnus' Springer hat auch lange eine zentrale Rolle gespielt. Als sich die (erste) Zeitkontrolle vor allem für Magnus näherte, konnte Schwarz diesen Springer mit Quallerückopfer aber eliminieren. Magnus hatte noch ein etwas besseres Schwerfiguren-Endspiel (zu 3 gegen 2 Bauern am Königsflügel), konnte daraus aber nichts mehr machen.
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Heute war die erste Runde im Schach-WM-Match zwischen Weltmeister Magnus Carlsen (Weltranglisten 1. mit ELO 2855; der 2. hat "nur" eine ELO von 2799, siehe Top 100 Players November 2021) und seinem fast gleichalten russischen Herausforderer Ian Nepomniachtchi (Weltranglisten 5. mit ELO 2782, ebenfalls 1990 geboren, 4,5 Monate älter).
Der Herausforderer hatte heute Weiß, die (geschlossene Spanisch-) Partie endete remis (Zugwiederholung in recht ausgeglichener Stellung).
Siehe z.B. bei ChessBase, z.B. die erste Partie zum Nachspielen und den Zeitplan aller Spiele. Weiter von der Seite:
"Regeln
Die FIDE-Weltmeisterschaft findet vom 24. November bis 16. Dezember 2021 im Rahmen der Expo in Dubai statt. Eigentlich sollte die Weltausstellung und der WM-Kampf schon 2020 stattfinden, mussten aber wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Austragungsort ist das Dubai Exhibition Centre. Titelverteidiger Magnus Carlsen trifft auf den Herausforderer Ian Nepomniachtchi.
Die beiden Spieler kämpfen um ein Preisgeld von 2 Millionen Euro. Das Preisgeld wird wie folgt aufgeteilt: 60% für den Sieger und 40% für den Zweitplatzierten, wenn das Weltmeisterschaftsmatch nach 14 Partien endet. Wird der Weltmeistertitel im Tie-Break entschieden, erhält der Sieger 55% und der Zweitplatzierte 45% des Preisgeldes.
Das Weltmeisterschaftskampf wird über vierzehn (14) Partien gespielt. Die Zeitkontrolle für jede Partie beträgt 120 Minuten für die ersten 40 Züge, gefolgt von 60 Minuten für die nächsten 20 Züge und dann 15 Minuten für den Rest der Partie mit einer Zugabe von 30 Sekunden pro Zug ab Zug 61. Der Spieler, der 7,5 Punkte oder mehr erzielt, gewinnt das Weltmeisterschaftsmatch. Es werden keine weiteren Partien gespielt. Ist der Punktestand nach vierzehn Partien gleich, wird ein Tiebreak gespielt.
Die FIDE-Weltmeisterschaft findet im Dubai Exhibition Centre statt, das sich auf der Expo 2020 befindet. Die Meisterschaft wird auch eine Reihe von Nebenveranstaltungen umfassen, darunter Schaukämpfe und Auftritte ehemaliger Weltmeister und prominenter Fans. Jeder Zug wird live kommentiert und das Spiel wird weltweit live übertragen, um ein Millionenpublikum zu erreichen.