Finales Update
Nach den beiden Niederlagen hat Hubert das Turnier beendet, hier folgt sein Bericht.
Kein Schnee und auch kein Straight
Vor einigen Wochen sprach ich beim Mannschaftskampf gegen Argon Neumünster mit einigen erfahrenen Bad Wörishofen-Teilnehmern über das bevorstehende Turnier. Da sagte einer aus der Runde: „Da ist doch immer Schnee.“ Worauf ich antwortete: „So was habe ich da noch nie gesehen.“ Nun, in der Woche des Turnierbeginns berichteten die Meteorologen von einem späten Wintereinfall mit viel Neuschnee in den Alpen und auch für Bad Wörishofen war Neuschnee angesagt. Ja!!! Endlich Schnee in Bad Wörishofen! Doch wie in den Vorjahren meiner Turnierteilnahme, machte sich der angekündigte Schnee rechtzeitig vor meiner Ankunft aus dem Staub. So waren auch in diesem Jahr die Bretter schnee- und eisfrei. Wie immer hatten die 340 Teilnehmer aus 24 Nationen in dem Kurhaus des beschaulichen Kurortes im Unterallgäu hervorragende Spielbedingungen. Stattdessen hatte der Frühling Einzug gehalten und so schön, dass man geneigt war gar nicht wieder abzureisen.
Wie im letzten Jahr fand das Schachfestival wieder in 3 Klassen statt. Einem A-Open mit Mindest-Elo von 1850, einem B-Open mit maximaler Elo von 1999 sowie einem Seniorenturnier für Damen ab Jahrgang 1974 und Herren ab Jahrgang 1964. Obwohl ich die Startberechtigung für alle drei Turniere gehabt hätte, entschloss ich mich wie im letzten als Jungspund unter den betagteren Senioren mitzumischen, um vielleicht von den Erfahrenen noch etwas zu lernen.
Ich hatte wie im Vorjahr im Hotel Eichwaldeck Quartier bezogen, wo ich den Preetzer Dustin Möller näher kennenlernte. Beim Frühstück bereiteten wir uns mental, taktisch, strategisch und eröffnungstheoretisch auf unsere bevorstehenden Gegner vor, um den einen in jeder Partie zu vergebenden Punkt zu ergattern. Dabei philosophierten wir auch über die Frage, warum es denn immer nur ein Punkt ist, der zu vergeben ist, egal wie gut oder schlecht man gespielt hat. Häufig muss man sich diesen Punkt auch noch mit dem Gegner teilen. Ich meine: Es ist wirklich Zeit für echte Reformen im Schach. Wann wird auch im Schach endlich die Drei-Punkte-Regelung eingeführt?
An den Spitzenbrettern des A-Opens sah man vor allen Dingen starke Chinesen und Inder, die sich während der Partien in dicke Winterjacken in dem mollig gewärmten Kurhaus eingewickelt hatten, so dass man den Eindruck bekam den späten Wintereinfall doch verpasst zu haben und der Frühling mit warmen Temperaturen vor der Tür wie eine Fata Morgana vorkam. Ich hatte nach einem Sieg und drei Remisen gegen die Nummer 8, 9 und 10 der Setzliste gute Karten in der Hand und bekam in Runde 5 die Nummer 7 der Setzliste zugelost, so dass Joachim treffender Weise von einer sich anbahnenden Straße sprach. Mit einem Sieg in Runde 5 und gleichzeitiger Niederlage der Nummer 6 oder 11 der Setzliste wäre der Straight tatsächlich möglich gewesen. Ich verlor und bekam in Runde 6 Nr. 84 der Setzliste zugelost. Die Karte passte natürlich überhaupt nicht zum Blatt. Ich verlor auch diese Partie und damit war das Turnier für mich gelaufen. Insgesamt ein gutes Turnier für mich mit drei Remisen gegen 2100er, davon ein IM, auch wenn die letzte Partie diesen Eindruck doch verkehrt.
Im nächsten Jahr findet dann das 40. Schachfestival in Bad Wörishofen statt. Ich habe feste Absichten wieder dabei zu sein. Schon jetzt verfolge ich intensiv die Wettervorhersagen. Für den 9. März 2025 ist starker Neuschnee für Bad Wörishofen vorhergesagt. Es muss doch mal klappen!
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Update 4:
Leider verlor Hubert auch in der sechsten Runde (Tisch 32).
Joachim dazu: "Schade, ich habe gedacht Hubert gewinnt heute. Hat er wohl selber auch gehofft."
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Update 3:
Joachim meinte gestern noch zu der Partie-Eröffnung: "Ups, dachte da bist du weg von."
Hubert dazu: "Nein! Holländisch ist immer gut, wenn man als Schwarzer gewinnen will. Nach 20 Zügen kam ich aber nicht weiter am Königsflügel."
Und schließlich stellte Joachim fest: "Hubert spielt morgen gegen die #7, ich glaube, er baut sich eine Straße (Poker)"
Leider ging die fünfte Runde nicht erfreulich aus: "Hubert hat leider mit Weiß verloren. 🙁" (Joachim)
Huberts Antwort: "Damit ist die Chance auf den Straight leider dahin. 😩"
Und Joachims Erwiderung: "Ja, war auch gleich mein Gedanke."
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Update 2:
Erneut konnte Hubert in der vierte Runde remisieren (an Tisch 16) bzw. wie Joachim meint: "Hubert schon wieder Remis, mit Schwarz! Wird ja langsam unheimlich. 😀"
Hubert dazu: "Ja, mit Holländisch!😊".
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Update 1:
Auch in der dritten Runde konnte Hubert remisieren, diesmal gegen die Nummer 9 der Setzliste (an Tisch 12), bzw. wie Joachim meinte:
"Gestern Remis gegen die #8, heute Remis gegen die #9 und morgen gegen die #10" und "Hoffentlich geht es für Hubert so weiter!"
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Seit vorgestern spielt Hubert beim Schachfestival 2024 in Bad Wörishofen im Senioren-Open.
Er ist an 49 gesetzt bei 145 Teilnehmern.
Die erste Runde konnte er standesgemäß gewinnen, in der zweiten an Tisch 6 gegen einen schweizer IM remis halten.
Weiter so, Hubert!
Hubert grüßt uns auch schön:
"Herzliche Grüße aus Bad Wörishofen vom 39. Schachfestival, wo ich mit einem Sieg und einem Remis gestartet bin. Nach einem Franzosen und einem 93-jährigen Schweizer wartet heute Nachmittag nun der erste Deutsche auf mich. Meine Wanderung heute führte mich nach Schöneschach, damit ich heute wieder schönes Schach spielen. Mal sehen, ob es gelingt."